Mädchen

Ihr Mund wie eine Schwalbe
Taucht ein in kühle Flut,
Hinauf geflogen ins lachende Blau,
Trunken von langer Fahrt.

So nah ihr Flug dem häuslichen Glück
Und so fern in die Zeit gehaucht
Ihr herzhafter Kuss.

Lauter wie Wasser das Spiel ihrer
Augen und seitlich des Schwalbenmundes
Ein seliges Lachen aus Freude
Am Sein.

Flieg auf, kleine Schwalbe,
Dein Nest ist sicher und warm.



Heute

Die armen Leute von heute
Versickern wie Wasser im Schnee,
Das Glück sitzt ihnen zur Seite,
Das Unglück ganz in der Näh`.

So wiegen sich Glück und Unglück
Auf der Waage mal hin und mal her.
Mal ist es ein bisschen weniger,
Mal vom Wenigen mehr.

Und wenn ich das Weniger hätte,

Und gäbe es nicht wieder her,

Dann hätte ich, ich wette,

Endlich einwenig mehr.

Schankmädchen

Da aber kömmt die Schönmähnige,
Schürze und Augen keck in die Runde
Gehalten und nicht die Sekunde
Säumet sie, gehet und kehret dann wieder.

Eng geschnürt das Mieder
Und in der Faust die schäumende Traube,
Maß über Maß und ich glaube,
Sie dürstet schon sehr, denn
Lustig sprang ihr das Rot
In die Wangen, als einen langen
Schluck ich ihr bot.