Da capo!
Ich habe gefunden:
Deine Wimpern, sie tragen
Den Tau deiner Seele,
Sie fühlen und warten.
Und wenn sie sich rühren
Wie kriechende Tiere im himmlischen Garten,
Sich suchen und finden in Höhen und Gründen
Und fluchen und winken,-
Wie Tau deiner Seele, so wähle
Und zähle ich all meine Stunden.
Ich habe gefunden………
Engel
Die Engel sind fort geflogen.
Lachend-weinend,
Über braunen Güterwägen,
Schweigend-schreiend:
„Weit weg, weit weg, weit weg!“
Und kamen wieder,
Zögernd-mutig,
Die Flügel schlagend und
Voll der Gewissheit,
Die innewohnt
Dem warmen Ton eines
Violoncellos.
Die Heimkehr des Rabbiner nach Kitzingen
Da kommt er und geht durch den Raum,
Der halb zerstört noch und kalt
Und der Saal ist voll wie damals.
Und er spricht, dabei lächelt er kaum:
„Es gab einen, jung oder alt,
Der wohnte nahe bei Gott!“
Und er steht und lächelt und
Dreht sich und geht und
Zögernd gebe ich mich zu erkennen,
(Will ganz leis meinen Namen nennen)
Da schwindelt es mir, doch seine
Frau stärkt mich und sagt:
„Ich war doch bei ihm Tag und Nacht!“