Kabarett

 

 (für Wolfgang Neuss)

 

Und mit der Trommel

schlägt den Takt der  Clown,

des

Lachens Wärme lockt den

frühen Abend.

 

Der Mond die Sichel führt und

große Wundertüte bunt sich färbt und

vor die Füße seines Königs

fließt das Leben hin und hergeschüttelt.

 

Herbstlicher Nachmittag an der Volkacher Marienkapelle

 

Hell scheint das Laub und schreit den Tag herbei,

ein rost`ger Wagen vor dem Weinberg steht,

der weint sich still in eine andre Welt,

derweil Gespräche dumpf und dumpfes Fallen

in Plastikeimer sich ergießen.---

 

Weingeruch und fremde Sprache also,

und jetzt die Schar der Vornehmen, die ernst und stumm

mit schwarzem Hund und Kinderstimmenfräulein

den steilen Berg zu der Kappelle sich bemüht.

 

Dort warten schon gedeckter Tisch und Silberklänge sind

deutlich hörbar bis ins Tal, berichten dir und mir

von einer andren Welt. -

Die war auch uns erschlossen einst, doch jetzt

beginnt ein schönes Warten und ein Tun, das  herbstlich sich ergießt

in unsre Herzen aus hartem Silberstahl, wir kennen es.

 

 

Wanderer beim Biertrinken

 

Kam kurz herein,

bestellte sich ein Bier

von einer Größe, die ihm zugemessen

und keine Blöße gab er sich, indessen

war jeder in dem Raume hier mit sich allein.

 

Trank aus,

bezahlte,

ging hinaus,

bog an dem Nachbarhaus um eine Ecke,

ward nie gesehen mehr zu irgendeinem Zwecke.