FRÄNKISCHE MEDAILLONS  (IV)

 

 

 

Als wenn es noch wie im vorigen Jahrhundert wäre. Etwa so – oder ähnlich - zeigt sich das Leben manchmal in Franken, das heißt, die Situationen ergeben sich oftmals in dieser Richtung, wir befinden uns also wie im Biedermeier.

Und genauso fühlen wir uns, auch in so genannter sicherer Umgebung - hier in Franken. Ist das gut ?

 

Ja, vielleicht. Aber es ist ebenso tröstlich, dass es einen roten und einen weißen Main gibt in unserem schönen Frankenland und etliches mehr, ja, es entsteht neben dem Wein auch das Bier als Kunstgebräu aus frühem Mittelalter her. Daneben werden Schnäpse gebrannt, dass es eine Freude ist. Und manch alter Brauer erinnert sich vielleicht der Stunden, als er an der Sudpfanne stand oder im Gärkeller hantierte, dort wo das zukünftige Bier arbeitete, gärte und diesen eigenartigen Duft verströmte.

 

Sudhaus

 

In meinem kleinen Sudhaus pfeift ein

Mäuslein

und wenn ich warte, löffelt es am

Hahn

der Maischepfanne

sich den besten Tropfen,

den gerne ich heut hergeb`, denn ich hoffe,

ein Vielfaches zu ernten und zu

naschen,

die allerfeinsten Lieder zu erhaschen.

 

Natürlich handelt es sich hier eher um eine Brauerei aus den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts als um eine heutige, aber wer weiß, vielleicht gibt es die ganz alten Gemäuer und Geräte immer noch.

 

Ganz Franken aber ist doch ein tüchtig großes Gebiet, wenn man es recht betrachtet.

Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken! Dafür sollte man allein schon danken. Ist aber der Unterfranke meist katholisch (und wie !),

so der Mittelfranke bekannt für seine protestierende Art, eben ein Protestant (und was für einer !).

Der Oberfranke als solcher ist gemischt. Ein Gemixter sozusagen, durchaus eben eine Mixtur aus vielem. Mal so, mal so, aber auch mal wieder

anders. Schon Jean Paul, der Bayreuther, oder besser gesagt, der aus Wunsiedel, hat es schon gewusst - das mit der Mixtur - und die herrlichsten Käuze in die Welt gesetzt – zwar literarisch -; obwohl, Beobachtungen waren ganz bestimmt auch maßgebend beteiligt bei der Eruierung aller Verhältnisse.

 

Nicht nur die Freilichtbühne in Wunsiedel oder die in Maßbach – wo auch immer im fränkischen Land – es ist egal, überall findet man die Typen noch heute und so ist der Frankenwald oder der Steigerwald, der Spessart, sind die Hassberge oder ist gar die Rhön nicht ausgespart davon.

Haha, denken da manche und zeigen gar auf  Schweinfurt. „hier auch!“, so meinen sie, unsere „Schnüdel“, die müsstet (besser: „müssert“) ihr erst einmal sehen, zum Beispiel beim Fußballspiel im eigenen Stadion.. Gar nicht zu schweigen von den „Zwiebeltretern“ in Bamberg und so weiter und so fort.

„Krouniche Fousanoucht“, heißt es zur Fastnacht in Kronach und die „Heetschich“  (Handschuhe) werden gerne angezogen, wenn es kalt ist dort, denn die Finger dürfen nicht frieren. Die Handschuhe werden oftmals von den Omas gestrickt, die auch sonst nicht auf den Kopf gefallen sind und mancher Familie Stütze und Hilfe sind und vor allem den Enkeln sehr zugetan.

 

 

 

Nachmittags halb fünf

 

Halb fünfe und

Die Oma sitzt

Am Tisch und liest im Bläädla.

 

Die letzte Seite

Ist schön bunt,

Bringt was vom Simply Redla.

 

Der Bub kommt heim,

Hei, wie er sich

Ganz still und heimlich freut.

 

Und eine Disc,

Die hält er fest,

Wie eine sichre Beut`.

 

Er red`t nicht viel,

Die Oma meint,

Dass sich das nicht gehört.

 

Und hat den Bub,

Der summt und nickt,

In seiner Ruh gestört.

 

Und als sie schreit:

„Du Simpl, red!“

Da nickt er still und fröhlich.

 

Die Oma schüttelt ihren Kopf,

Der Bub, er lächelt selig.

 

 

Und es werden Feste gefeiert, wie sie fallen. Da gibt es  viele: Bierfeste, Weinfeste, Spargelfeste, Hopfenfeste (in Spalt z.B.), so viele Gelegenheiten,  Kunst überhaupt (und Kultur!) zu zeigen. Und was für eine !

 

Spargelkönig

 

Einst lebte ich bei einem Spargelbauern,

Am Ende eines Dorfes, hinter Mauern,

Tagtäglich Arbeit bis zum Abendrot.

 

So gingen hin die arbeitsreichen Jahre

Und etwas grauer wurde mir die Haare,

Doch sonst war alles noch im rechten Lot.

 

Drei Tage war ich auch mal Spargelkönig,

Jetzt steh ich auf und kämme mich ein wenig

Und schlage eine freche Mücke tot.

 

 

Da stehen sie dann auf der Bühne, die fränkische Käuze, dass es eine Freude ist (und auf Bayern III wirds gezeigt!).

Denn nicht nur zum Fasching in Veitshöchheim, auch unterm Jahr, wenn`s beliebt`, wird was geboten. Selbst die provinziellen Politiker aus Franken stellen sich in die Reihe derer, die Schelme oder etwa Narren sein wollen – zur Freude aller anderen Politiker - (wollen es hoffen !).

Da ist es immer schön zu wissen, dass das Leben, wie es spielt, auch zu seinem Recht kommt und zwar gewürfelt fränkisch..

Zum Beispiel im Fußballspiel. Zum Beispiel beim Club.

 

Nürnberg und der Club

 

Am schönsten aber ist der Club,

Den muss man tüchtig loben,

Thront nicht  fest wie die hohe Burg,

Ist unten und mal oben.

 

Die Burg, sie steht ganz sicher dort,

Nur oben, wie langweilig,

Der Club, den zieht es immer fort,

Nach unten hat er`s eilig.

 

Mehr ist an dieser Stelle darüber nichts zu sagen und es wird wohl so bleiben. Mal oben und mal unten. Und die "Glubberer"  sind es gewohnt.

 

Aber auch die kirchlichen Feierlichkeiten, wie z.B. die Erstkommunion, die Flurprozessionen, das Fronleichnams- Fest (in Bamberg z.B.) haben (wir wissen es schon!) durchaus ihre Reize.

Dem Fremden oder auch demjenigen Interessierten, der nicht aus einem religiös gefestigten Hause kommt, kann feierlicher Umstand - zumal gewürzt mit köstlichem Weihrauch - und leicht depressiver Krächzstimme eines zunehmend alternden Standortpfarrers eben durchaus den Eindruck einer gerade noch „heilen Welt“ vermitteln.

Da kann es schon vorkommen, dass ein Zugereister (oder gar eine Zugereiste !) sich gerne als Kommunionmutter andingen würde. Aber Obacht ! Hochehrwürden könnte öffentliche Buße verlangen (erst einmal !), dann Beichte und dann (unter Umständ !) eine durchaus angebrachte Spende.

 

Ja, so sind sie unsere fränkischen Geistlichen des alten guten Glaubens, oftmals geeicht mit dem Geist (dem heiligen) und als Vorbild nicht immer nur  den heilige Kilian, sondern auch durchaus den Julius Echter  anerkennend. Kenner kennen dessen Schwert - und andere Seitenhiebe. Aber es gibt, oder gab vielmehr, auch den von Scherenberg aus Frankenwinheim. Und der war ein Guter! Den Weinanbau hat er gepflegt; heute noch dankt man ihm dafür mit Gesang, einem gelegentlichen Hochamt( mit herrlicher Blasmusik) und mit einem „prosit !“.

 

Und die Schönborn ? Allein ihre Schlösser sind sehenswert und eröffnen den heutigen Menschen immer wieder  Einblicke in die damalige Zeit, in der, wie weiland schon Balthasar Neumann von einer „schönen“ Zeit sprach, in der man damals wirklich auch „glücklich“ lebte (unterm Krummstab !).

Da blitzt es wieder auf, das versteckt unter Goldschmuck und barocken Gestalten und Gemälden lebende erotische Element, das den Menschen Freude schaffen sollte inmitten ihrer Arbeitswelt ( derweil die Adligen und Fürstbischöfe es ihnen vormachten mit Fleiß, Inbrunst, Gefühl, Musik, Jagd und selbst eigener „schimmernder Wehr“ ).

Hat der Kalender des Kirchenjahres früher (aber ab und an auch noch heute) den Lebenslauf – vor allem des Dorfvolkes – begleitet und gewürzt, so kann man mit Fug und Recht heute in Franken irgendwo mal immer wieder das Leben aus der Fülle des Wohlbehagens erleben. So ist es  eigentlich Sitte in den katholischen  Regionen und so wollen wir es auch weiter- hin genüsslich hegen und pflegen, wie auch den Schöpfer des Wohlbehagens  in flüssiger Form, den Wein. Dieser aber wird wirklich sorgsam und fleißig bedacht, gepäppelt, behandelt, geerntet, gekeltert und dann mit dem Mut der Gegebenheit gelagert und dann schließlich verkauft ( nachdem er schon  genügend genossen wurde ).

So beinhaltet dieser Wein immer etwas von dem, was nicht nur Boden und Rebsorte alleine ihm vermitteln: nämlich den vorsichtigen Mut und die bodenständige Kraft des Frankenvolkes. Und er ist Sinnbild für die Ewigkeit, für ewiges Leben und Verbindungselement in der Liturgie unserer Kirche. Mehr sollte man eigentlich nicht sagen und die Sinngebung von Blut schonend außer Acht lassen (mein Vorschlag in dieser Richtung).

 

 

 

Der Wein

 

Vom Grunde her, der sandig,  und braun und grün

Komm ich empor, um Menschen zu erglühn`,

Die in der grauen Jahreszeit an Tagen

Zuviel mit Sorgen sich und Arbeit plagen.

 

Doch manchmal glättet Sonne Sorgenfalten,

Dann feiern sie auf Bänken dort am Fluss,

Und schenken Lieder sich und Freundesgruß,

Bunt durcheinander, Junge und die Alten.

 

„Jetzt schnell herbei, Franziska, schenke ein,

Wir wollen, eh der blaue Abend sinkt,

Noch einmal schmecken diesen neuen Wein!“

 

Und wenn ein helles Mädchen naht und lacht

Und zärtlich ihrem Auserwählten winkt,

Bin ich es, der das Hochzeitslager macht.

 

 

 

 

FRÄNKISCHE MEDAILLONS  (V)

 

 

Am schönsten aber ist doch die fränkische Landschaft in ihren welligen, hügeligen Teilen, auch den wunderbaren Tälern.

Und - nicht zu vergessen - die Höhenzüge. In der fränkischen Schweiz und  im fränkischen Jura.

 

Aber die Städte?  Sie sind so, wie man sich Städte gemeinhin vorstellt. Meist mit einer Mauer umgeben.

Ich nenne jetzt nur Rothenburg, Prichsenstadt, Münnerstadt, Dinkelsbühl, Volkach, oder all die schönen Städtchen am Main, wie

Karlstadt, Lohr oder auch Kitzingen, Dettelbach, Randersacker, Ochsenfurt und so weiter.

Denn es gibt viele, sehr anheimelnde Dörfer und Kleinstädte.

Und die Bürger fühlten und fühlen sich darin sicher. So sicher, dass auch viele Juden hier zuhause waren.

Doch diese Sicherheit täuschte.

Sie täuschte tatsächlich sosehr, dass es schon wieder enttäuschend war. Und auch jetzt wiederum ist es nicht ganz sicher

in den Mauern dieser Städte, denn Fremde werden beäugt und besprochen, an den so genannten Stammtischen,

in den Familien der Einheimischen: „Sach mol, wu kummt`n der her?“, heißt es dann.

 

Fürth aber war, so gesehen, wohl die einzige Stadt, in der man noch einigermaßen sicher war als „Fremmer“.

„Du bis nit von do!“, heißt es ganz schnell und „aha!“ noch etwas schneller, als wenn man`s geahnt hätte. Was hat man denn geahnt ? Dass man selbst einmal sicher auch fremd gewesen ist und somit die Angst noch tief im Unterbewusstsein steckt ?

 

Besonders dann aber, wenn man es wirklich wissen will und zu ihnen (Den Franken) in die Vereine geht, tut sich ein Wunderding

auf, ein Sack voller Überraschungen, sei es nun im Kegel- Club, oder im Liederkranz, wo auch immer.

 

Hier erst erfährt man ihre eigentliche Art, ihr tief verwurzeltes Misstrauen dem Fremden gegenüber.

Hier tun sie sich richtig zusammen, stecken ihre Köpfe aber durchaus nicht in den Sand, ihre Nasen jedoch in alles, was nach

„Stammtisch“ riecht, bleiben unter sich und der Fremde steht allein. Und wird ein Projektchor zusammengestellt, werden mitunter fremde Sängerinnen (ja, auch diese!) und Sänger weg gebissen, das heißt, man zeigt ihnen, wo sie zu sitzen und zu stehen haben.

 

Vom Frankenturm

 

So weit das Auge reicht, ein schöner Horizont,

Davor das Wechselspiel der Auen und der Berge

Und, wie die Wolke über allem steht und,

Du kannst trauen, in den Höhlen Zipfelmützenzwerge.

 

In Kitzingen aber hat man rechtzeitig in den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts alles, was an die Juden erinnerte, zusammengetragen und ausgestellt. Dabei wurde man fündig, dass es einst sogar ein Kitzinger Rabbinat gab und die Adresse des ehemaligen Rabbiners Isaiah Wohlgemuth aus Brookline. Mass. war im beiliegenden Prospekt angegeben.

Ein reger Briefwechsel entstand; eines schönen Tages war der Rabbi wieder  mal in seiner alten Heimat und ein schönes Empfangsfest in der Synagoge wurde zur gegenseitigen Begegnung der feinen Art.

 

 

 

Die Heimkehr des Rabbiners nach Kitzingen

 

Da kommt er und geht durch den Raum,

Der halb zerstört noch und kalt,

Und der Saal ist voll wie damals.

 

Und er spricht, dabei lächelt er kaum:

„Es gab einen, jung oder alt,

Der wohnte nahe bei Gott.“

 

Und er steht und lächelt,

Dreht sich und geht

Und zögernd gebe ich mich zu erkennen,

 

Will ganz leis` meinen Namen nennen,

Da schwindelt es mir,

Trotzdem sage ich matt:

 

„Sie seh`n  für Ihr Alter aber wirklich  frisch aus,

Ich frag mich, wer hat das gemacht ?“

 

Seine Frau ist es, die mich stärkt und spricht:

Ich höre es heute noch genau:

 

"Er hatte doch mich als Frau!“

 

 

Sagen wir es einmal ehrlich, die Frankenmädchen haben etwas.

Ist es der Wein oder ist es die fränkische Natur, oder ist es aus der Geschichte geboren. Man hört da so manches.

 

Zum Beispiel, dass die alten Franken früher wegen ihrer Grenzstreitigkeiten öfter mit den Slawen, auch den Hunnen im Streit gelegen sind und von da aus so manche Beute mit heimgebracht hätten. Aber wie gesagt, das sind nur Gerüchte. Doch eins stimmt, es gibt mindestens so viele schwarz haarige wie blonde und die Wangenknochen und die der Hüften streben schon etwas auseinander (was ja kein Schaden ist !).

 

So gesehen ist die gelegentlich erwachsende Mischung aus Fränkischem und Zugereistem nur zu begrüßen und ebenfalls oft zu bewundern, nämlich

in den Kinderwägen. Und nirgendwo wird wohl mehr in diese gerne hinein geschaut und festgestellt. „a schöns Kind, werkli !“.

 

 

 

 

Frankenmädchen

 

 

Ihr Mund wie eine Schwalbe

Taucht ein in die kühlende Flut.

 

Herauf geflogen ins ewige Blau,

Trunken von langer Fahrt.

 

So nah ihr Flug dem häuslichen Glück,

Von fern in die Zeit gehaucht

Ihr herzhafter Kuss.

 

Lauter wie Wasser das Spiel

Ihrer Augen

Und seitlich des Schwalbenmundes

 

Ein seliges Lachen

Aus Freude am Dasein.

 

Flieg auf, kleine Schwalbe,

Dein Nest ist sicher und warm !

 

 

 

 

FRÄNKISCHE MEDAILLONS  (VI)

 

 

Der Fluss ist es, der dem Land seinen Reiz auferlegt.

Er fließt von Ost nach West und moenus nannten ihn die Römer. Main also heißt er und der nach ihm auch benannte Main – Donau

-Kanal ist eine wichtige Wasserstraße geworden, trotz aller Mahnungen.

 

Geht man einmal spazieren  auf den steilen Höhen bei Volkach etwa , dann kann man die Schönheit des Flusses zu Gesicht bekommen. Und die Auen des alten Mains und das sich schlängelnde Band des mäandernden Flusses selbst liegt vor den Augen wie ein silbernes Wunderband der Natur, wie eine breite sich windende Fluss - Schlange, auf der sich  große, doch einsame Schiffe langsam bewegen.

Hoch über allem „Maria im Weinberg“ !

 

 

 

Main bei Lichtenfels

 

So wandert der seichte Fluss im Bogen

Und zieht an der Stadt vorbei in Längen

Und ist den Menschen wohl gewogen,

Die sich an seiner Seite drängen.

 

Schloss Banz und Vierzehnheil`gen liegen,

Zu beiden Seiten grüßt das Licht,

Aus blauer Luft wie Vögel fliegen

Songs, Sommerlieder, ein Gedicht.

 

Wie lange steht das Land im Schatten,

Von Gnade oder gutem Frieden,

Fällt Segen auf die grünen Matten ?

 

Ich weiß es nicht und ein Gebet,

Frisch aus dem Herzen ausgeschieden,

Still über alle Felder weht.

 

 

 

So gut, wie der Wein in Teilen Frankens, meistens  ja in Unterfranken , den Menschen Trost und Heilung bringen kann, so kräftig

und wohltuend schafft es das Bier.

Dieses aber wird in verschiedenen Sorten, in einer Vielfältigkeit hergestellt, dass es eine Freude ist.

 

So zum Beispiel in Bamberg. Hier herrscht ein eigenes Regiment im Bierbrauen und der Geschmack der Eigenartigkeit , nämlich der des Rauches duftet aus dem „ Seidla“ der weltbekannten Brauerei „ Schlenkerla“, doch auch die anderen Bierstätten in der Nähe können durchaus mithalten, wie z.B. die Brauereien: „Mahr“, „Keesmann“, „Spezial“, „Fässla“, „Klosterbräu“, „Maisel“, „Kaiserdom“ und andere. (vor allem aus der näheren Umgebung wie in Ampferbach).

 

Schade nur, dass einige der größeren Braustätten der fränkischen Heimat schon lange ihren guten Status aufgegeben haben - mehr unfreiwillig als freiwillig - und so mancher Brauer schwärmt noch von alter Zeit, als man zusammen saß am Abend und sich erzählte, geborgen im Schoße einer großen Brauerei -Gemeinschaft, die durchaus autark war und nur aus Gründen der „Rationalisierung“ aufgegeben wurde, das heißt, in die Hände von Menschen fiel, die viel Geld dafür aufwendeten, dass da  irgendwo zwei große Betriebe in eine noch größere verwandelt wurden. Dieses aber geschah der Bamberger Hofbräu und das war nicht notwendig.

Aber auch diese größeren Betriebe bekamen ja oft ihre Schwierigkeit, wie es halt so im Leben ist und die Schwermut beherrscht somit durchaus auch dieses Phänomen, das aber absolut kein fränkisches nur ist.

 

 

 

Alter mit rotem Halstuch

 

Er trägt nun stets in seiner Jackentasche

Ein Päckchen Kaugummi, so wie als Kind.

Der Mantelgürtel hängt ihm aus der Lasche

Und um die Hose fegt ein kalter Wind.

 

Allmählich werden seine Haare grauer,

Sie stehen ab, man sagt, das sei normal,

Und um die Ecke kommt ein ungenauer

Geruch von rost`gem Eisen und von Stahl.

 

In allen Hallen Ruhe, die Maschinen

Sind längst verkauft und in ein andres Land

Gebracht, wo sie von neuem dienen

Für eine helle Zukunft, als ein Pfand.

 

Er hat nun ausgedient und seine Stimme

Ist wie ein Tuch im Wind, das von der Fahrt

In eine andre Welt, wo schon der Himmel

Einwenig Bläue zeigt, die Farbe hat.

 

 

So geht es manchmal zu  in der Gegend um den Main und die Menschen hier lassen es sich trotzdem wohl ergehen, obwohl auch hier der Wind der Veränderung der Arbeitssituation scharf weht. Sie sind es gewohnt – seit alters her – und arbeiten tapfer weiter, das allerdings hoffentlich zum Wohle aller und nicht nur im Sinne alt übernommener Muster von Untertänigkeit gegenüber  der Obrigkeit. Denn diese Untertänigkeit steckt ihnen noch immer in den Knochen und fährt ihnen zuzeiten bis

ins Hirn, diese immer wiederkehrende Vorsicht gegen- über allem Fremden und die eigenartige Ergebenheit dem Herren gegenüber, der ihnen Arbeit ( „Erbet“ ) verschafft.

 

 "Hast dei Erbet? Jo, ich ho mei Erbet!

 

 

Das allerdings ist eine harte Erfahrung, die man macht, ihre Eigenart ist immer sichtbar und  wird es bleiben, auch wenn die Zeit vergeht und eine neue

Generation heranwächst. Und deshalb hat sich die so genannte "Linke" gerade in Schweinfurt vorsichtig schon mal etabliert.

Bis auf  weiteres tröstet  man sich  doch gerne mit dem nahe Liegenden, dem Schönen, dem Gemeinsamen – und das ist nach allem auch wiederum verständlich -, wenn man es recht betrachtet.

Ruhig bleiben und genießen heißt nun der Schlachtruf.

 

 

 

Beim Rauchbier

 

Bedienung trägt Tablett

Und Schaum

Läuft sahnig längs am Glas.

 

Kalt in der Hand

Das braune Nass.

 

Es staunt ob solcher Wucht

Der Gaumen,

Der Daumen fährt mitsamt der Hand

Entlang am nassen Glas.

 

Gerüche aus der Küche

Von Kraut und Knöchla,

Butterweich das Fleisch.

 

Der Hunger,

Der gedroht,

Wird stillgelegt.

 

Rot sind die Köpfe

Und die Not

Verlässt ganz still den Raum,

Als wäre es ein Traum.

 

Was wäre Franken ohne die Rhön, ohne den Spessart, ohne Main, ohne die fränkische Schweiz und ohne die herrlichen Städte, wie Bamberg, Würzburg, Forchheim, Miltenberg, Aschaffenburg und anderen mehr, was wäre Franken gar ohne die Hassberge und den Steigerwald?

Was, wer gibt Antwort?

 

Hassberge

 

So wie der Rücken eines großen Tieres

Sich sanft erhebt dort aus dem Dunst am Morgen,

So sicher ist der schöne Wald geborgen

Und liegt doch wie die Flanke eines Stieres.

 

Davor die Bauern ihre Äcker pflegen

Im Sommer, wenn die Sonne glühend heiß

Und sie, wie auf Befehl und auf Geheiß

Die Ernte in die breiten Wägen legen.

 

Dann gehe durch die heile Welt und sieh,

Wie abermals die Zeit sich zügig wendet

Und wie beschenkt wird ihre Müh`,

Die harte Arbeit, die nur Glück entlohnt

Und nicht am frühen Sommerabend endet,

Dort, wo noch Heimat bis zum Himmel thront

 

Da haben wir sie wieder, die Metapher Heimat und es wird hiermit nicht zu viel versprochen, denn wieder einmal ist sichtbar, dass es hier in den Hassbergen wirklich heimelig ist. Auch der bekannte Kameramann Michael Ballhaus, der für Martin Scorsese viele Filme gedreht hat, wird sich nun in dieser Gegend sicherlich wohl fühlen, ganz in der Nähe zum Theater in Schloss Maßbach.

Die Bettenburg lädt zu einer Besichtigung ein, wo man einen herrlichen Park besucht, der Denkmale beherbergt aus einer Zeit als die fränkischen Ritter noch mutig waren wie immer und sich zusammen taten mit Ulrich von Hutten zum Beispiel und ganz gewiss dem Franz von Sickingen zur Seite standen, den man dann in Standstuhl auf seiner Burg mit einer Kanonenkugel schließlich traf.

 

Genau gegenüber von den Hassbergen und nur durch den Main getrennt liegt der Steigerwald. Er und seine Höhen werden im Steigerwaldlied besungen und nunmehr möchte man auch ihn weithin zu einem Nationalpark umfunktionieren, obwohl die Bewohner dieser Gegend sich noch wehren, aber wer weiß denn, wie lange noch?

 

 

Der Steigerwald

 

Er zieht sich hin als immergrüne Fläche,

Geschmückt mit hügeligen Wellenketten,

Durchzogen sind von Wegen, die uns retten

Die dunklen Wälder, - lustig schäumen Bäche.

 

Dazwischen immer Dörfer und die Leute,

Zwar meint man oft, sie hätten sich versteckt,

Und mancher Hund am Ausgang, der uns neckt

Als ging zur Jagd es mit der ganzen Meute.

 

Die Rehe und die Hasen treten

Zur Dämmerung aus dem Revier,

Der Wanderer mag nicht mehr reden

Und träumt von einem frischen Bier,

Das nachher in der Brauerei

Gereicht wird, vielleicht sind`s auch zwei.

 

 

Da haben wir sie fast zusammen, die Orte, die Flecken und die Schönheiten des Frankenlandes und es gibt noch vieles, was nicht erwähnt wurde und alles kann so oder ähnlich besichtigt und erlebt werden, wenn man nur will. Franken freut sich auf seine Besucher.

Deshalb Schluss jetzt mit dem Berichten all dieser wundervollen Möglichkeiten und hinaus in die Realität des fränkischen Lebens!