Chorgesang
(Freude, als er kam, Freude, als er ging)
Schon als er kam, wurde gesungen,
Damals, da hat es gut geklungen,
Nun geht er wieder, der Dekan
Genau so wie er einstmals kam.
Es treffen sich, man kann es hören,
Die Menschen, um in Sangeschören
Zu singen und, - was soll man sagen -,
Nicht, um darüber laut zu klagen.
Der Meister und die ganze Meute
Bemühen sich, um dann als Beute,
Als Ausbeute vielmehr zu bringen:
Ein schönes und ein muntres Singen.
Der eine brummelt so für sich,
Die andre grölt ganz fürchterlich,
So, dass der Dirigent nervös
Rot anläuft - und schon blickt er bös.
Bis dann nach vierundzwanzig Tagen
Die Töne ihre Früchte tragen
Und Tränen über Tränen rollen:
Das ist es, was wir Sänger wollen,
Dass dem, dem dieses Singen gilt,
Der Kamm vor Stolz und Freude schwillt,
Denn, wie vormals zum Eintritt schon
Erklingt zum Abschied unser Ton.
Fußballmannschaft
Dies Spiel ist wirklich ganz reell,
Ein wenig langsam oft und schnell,
Zuweilen sichtbar mit Elan
Treibt man den Ball, so gut man kann.
Sind zwei dabei, die sich nicht grün,
Kann sich das Spiel sehr zäh hin zieh`n,
Die Schwermut und die Depression,
Die machen das, das weiß man schon.
Bricht sich die Depression den Arm,
Läuft sich das Spiel auf einmal warm,
Viel besser, als es vorher war,
Da leuchtet auf, was ist und wahr.
Ist erst einmal das Depressive
Aus einem Spiel, kann Perspektive
Entstehen und die Freude lacht,
Weil Spiel nun wieder Freude macht.
Politik
Europa braucht, das weiß man schon,
Den einen und den andern Ton,
Zum Beispiel hat in Brüssel man,
So seine Frau und seinen Mann.
Mitunter kommt man nicht zum Ziel,
Und Freundlichkeit hilft auch nicht viel;
Dann müssen starke Worte her,
Um aufzurichten das Malheur.
Und weil man sich zum Kompromiss
Flugs einfindet, ist auch gewiss,
Dass das Malheur jetzt, - wie schon immer -,
Gestützt wird, sagt mir, was ist schlimmer?