Trient

 

 

Der Tag mit seinem Angesicht

Ist freundlich wie die Gegenwart

Und wie ein Anfang, wenn das Licht

Berührung bringt bei schneller Fahrt.

 

So leise flehend kommt und geht

Der Schein und Welt und einer nur,

Der kennt die Läufe und erhellt

Die Zeit und auch der Zeiten Uhr.

 

Kommt heimlich und er ist bereit,

Die Stunden und Beweglichkeit

Zu zähmen und mit leichtem Kuss

Besiegelt er den Freundesschluss.

 

Das Licht der Berge bricht den Tag,

Die Nacht folgt seinem Wink, es ist,

Von allem, was da kommen mag,

Ein Zeichen, das die Zeit durchmisst.

 

So wanderst du, der Morgen kommt,

Zum schönen Ort, er ist umsäumt

Von lichten Bauten und es frommt

Sogar der Brunnen, wenn er schäumt.

 

Hier saßen sie und redeten

Und gaben Antwort auf die Fragen

Und wollten es nach Hause tragen

Und sangen es und beteten.

 

Die Jahre singen in die Zeit,

Die Menschen, die sich damals trafen,

Belohnten sich und ihre Strafen

Treffen nur die, die nicht bereit.

 

Der Tag mit seinem Angesicht

Ist wie des Freundes Gegenwart

Und wenn ihr nach Trient einst fahrt,

Dann singet und begrüßt das Licht.

 

 

Wahrheit

 

Das stetig wartende Wahre,

Es liegt doch meist daneben,

Verbirgt sich im Schatten und atmet

Geduldig als Zeit und ruht.

 

Kommen emsige Menschen,

Dann dreht einen langsamen Reigen

Die Tochter der ewigen Götter

Um sie und verspeist sie lächelnd.

 

 

Glück

 

Neulich am Abend, die Strasse voll Nässe,

Glatt der Boden, die Steine glänzend

Und das Haar und das Haar wie Strähnen voll Glück

Und ein Stück vom Kuchen, ein großes Stück.

 

Der Doktor muss es ja nicht gleich wissen,

Dass wir trinken und essen und unsre Bissen

Wie damals, als wir noch jung an Jahren,

Die allerschönsten und größten waren.

 

Gestern kam im schnellen Lauf,

War es ein Traum ?

Ich glaub` es kaum, -

Das Glück gerannt,

Hab`s nicht gleich erkannt.

 

Es war an der Seite, ich spürt` es genau,

Es war das Lachen von meiner Frau