Nachts, wenn der Schlaf nicht kommen will,
Wenn alles sich einwenig dreht im Kopf und
Die schnelle Drehung im Kopf wilder und
Wilder wird, dann drehe auch ich mich
Herum und werfe mich von einer Seite auf
Die andere und denke:
Jetzt wäre ein
Schlafmittel recht!
Oder ich möchte aufstehen und eine
Zigarette rauchen oder vielleicht ein Bier
Trinken, ganz egal, nur etwas tun.
Und dann stehe ich auf, leise, ganz leise
Fenster silbern erhellt sind, so heimlich hell,
Weil Vollmond ist.
Und da habe ich auch schon die Erklärung dafür,
Warum ich nicht schlafen kann und es fällt mir wie
Schuppen vor meine Augen:
Das ist es also, nichts weiter, und ich
dachte schon, es wäre was.
Vorweihnacht
Lange vor Weihnachten denken die Menschen,
Es käme jemand zu ihnen, der meinte es gut.
Und er käme vom Himmel oder aus dem Wald
Oder beides.
Doch: Falsch gedacht!
Es kommt natürlich niemand aus dem Himmel
Und aus dem Wald kommen vielleicht wir selbst
Früher gerne in den Wald gingen, um Pilze zu
Suchen, Frösche zu beobachten - wie sie über die nasse Furt springen -,
Oder wir wollen einfach nur frische, gute Luft atmen.
Nun ist es aber so, dass viele Menschen - ja es sind
Wirklich sehr viele - denken, und es sich nicht
Nehmen lassen, dass doch irgend jemand kommen wird
Um sie zu besuchen, mit ihnen zu sprechen und so weiter.
Und damit liegen sie gar nicht so falsch.
Damit haben sie irgendwie recht und hätten
Sogar ein Anrecht darauf.
Dass jemand kommt und mit ihnen spricht, sie anhört,
Unter Umständen mit ihnen singt,
Trinkt und isst
Und eventuell auch etwas mitbringt.
Eines der angenehmsten Geschenke von allen Dingen ist,
Dass jemand kommt und S i c h mitbringt.
Der nicht einfach nur kommt und bald wieder geht
Und eine Tafel Schokolade liegen lässt auf dem Tisch
Oder eine Flasche Wein..
Obwohl, gebrauchen
Könnte man das auch, aber eigentlich doch nicht so sehr.
Dann kommt es näher und näher:
Das schöne Fest.
Aus unseren frühen Kindertagen herüber kommt dieses Fest
Mit den herrlichen Erinnerungen an Bratäpfelduft,
Dem Geruch von Weihnachtsgebäck – schon einige Zeit zuvor -
Aber immer noch im Raum stehend,
Es befindet sich immer noch vieles im Kopf von uns,
Auch in der Nase der Erinnerung.
Bilder von damals und manchmal die fast unausstehliche Freude,
Die einen zum Zerspringen brachte vor Neugier.
Doch vorher ging es in die kerzenhelle Kirche,
Wurde gesungen, dass der ganze hohe Raum klang erfüllt war,
Und vor allem die Orgel hatte ihren Rauschtag.
Und dann?
Jetzt bereits war es da, das ahnte man.
Und trotzdem kam immer noch etwas nach,
Wurde endlich auch der persönlichste Wunsch erfüllt
Und die Freude hielt wirklich oft lange, sehr ange an.
Oder birgt es nicht auch Erinnerung auch an andere Zeit,
An bitterkalte Tage im frostklirrenden Winter
Damals, als viele Menschen weinten?
Und weint nicht auch heute immer noch der eine oder
Die andere?
Wer weiß das schon so genau und wer kann davon erzählen?
Das können natürlich die, die es betrifft und das sind bestimmt einige.
So kommt also dieses Fest mit seiner Vielgestaltigkeit.
Mit Augen voll von Glück (wie damals bei uns!),
Mit Augen voll mit Tränen (wie damals bei uns!),
Mit den wunderschönen, klingenden Weihnachtsliedern,
(Wenn sie denn gesungen werden) --
Sie sollen gesungen werden, das gibt einwenig Ruhe,
Das gibt einwenig Frieden und weckt Erinnerungen,
Die einfach gut sind.
Und so erscheint dieses Fest, das immer einige Tage dauert, aber
Vor allem einen Abend hat: Den Heiligen Abend.
Es kommt, wenn man lange genug gewartet hat,
Und stellt sich immer wieder ein.
Denn heilig ist eine Geburt immer,
Egal ob im Winter, ob im Sommer!