Hausmannskost

 

 

Heute lacht Karfunkelstein,

Bringt auch mich auf Trab,

Flusensieb und Schwenkearm

Bau ich für Dich ab.

 

Leg mich unters Becken dann,

„WASSERPUMPENZANGE!“,

Robbe ans Gestänge ran,

Dir wird angst und bange.

 

Schwippschwappdraller Wasserstrahl

Springt mit einem Bein

Über mich und über Dich,

Das muss wohl so sein.

 

„Ist die Mutter locker oder

 Hält die Mutter dicht?“

 Frage ich mich leise

 Und schon hör ich, wie sie spricht.

 

„Beides, aber  a l l e s  ganz

 Bestimmt zu seiner Zeit.“

 Und ich weiß schon wieder mal,

 Es ist nicht mehr weit.

 

Später dann bei Kerzenschein

Spür ich dein Gesicht,

Aber den Karfunkelstein

Seh` ich leider nicht.

 

 

 

Spargelkönig

 

 

Einst lebte ich bei einem Spargelbauern,

Am Rande eines Flusses, hinter Mauern,

Tagtäglich Arbeit bis zum Abendrot.

 

So gingen hin die arbeitsreichen  Jahre

Und spärlich wurden mir die grauen Haare,

Doch sonst war alles noch im rechten Lot.

 

Drei Tage war ich auch mal  Spargelkönig,

An diese Zeit erinnert man sich wenig,

Die schlägt man wie ne freche Mücke tot.

 

 

 

 

Die Reise nach Athen

 

 

Tröstlich schon in Jugendjahren

war das Lernen und das Schauen

In die Ferne, die geheißen

Altertum, das klassische.

 

Aber, hör ich manche klagen,

Diese alten klugen Sachen,

Die doch nur Verdruss uns machen,

Diese wollen wir nicht schauen.

 

Haben in den jungen Jahren

Uns genug geplagt mit alten

Dingen, die schon weit entfernt sind

Und auch manchen Irrtum bergen.

 

Ja, so manches birgt die Erde

Sicherlich und Aigai bietet

Uns die Schau, wie es gewesen,

Vergina, hier Philipps Grab ?

 

Aber nicht hinein ins volle

Mittendrin woll`n wir uns wagen,

Nein von schönem Anbeginn

Gilt es etwas anzusagen.

 

Nämlich, daß ein Sängerkreis,

Der in Franken sich gebildet,

Regelmäßig Fahrten macht,

Dies ist wahrlich hoch zu preisen.

 

Dies ist wirklich nicht alltäglich,

Wenn auch, wie es üblich ist,

In geheimen Vorstandsrunden,

Erst ein Ziel wird ausgeheckt.

 

Ja, so ziemlich schwierig wird es,

Dann, wenn endlich dies gelungen,

Und ein Endziel ausgerungen,

Dass man alles vorbereitet.

 

Dazu ist es nötig, dass sich

Zwei vom Vorstand, schon mal tüchtig

Jahr zuvor vor Ort erkunden,

Wo man schließlich landen wird.

 

Sei es, dass man fündig wurde,

Oder auch nur irgendwie nur,

Jedenfalls es hieß, nun geht es

Ab und zwar nach Griechenland.

 

Ein Prospekt in gelber Farbe

Kam und darin fand sich alles

Was zu lesen war für uns:

Abflug: bald und zwar von Frankfurt.

 

Und dazu genaue Ziele,

Jeder Tag war peinlich sauber

Aufgeführt, das muss man sagen,

Mit zwei Bussen sollt` man reisen.

 

Dieses ist vorab sehr wichtig,

Wie man später noch erfahr`n wird,

Jetzt genug der Vorabrede

Denn vier Proben standen an.

 

Ja, das Liedgut schien uns allen

Wohlgesetzt und sehr harmonisch,

Und der Chor, das muss man sagen,

Kam damit recht gut zurande.

 

Rhythmisch sehr bewegt, auch ständig

Um Verwandlung nicht verlegen,

Stand voran uns immer wieder

Kurz gesagt: ein Dirigent.

 

Ja, das Üben schon alleine

Macht das Salz aus in der Suppe,

Also war man einig sich,

Daß auch alles Andre gültig.

 

Allerdings, so schien es bald,

War es wohl nicht ganz gelungen,

Was sonst immer gut geklappt:

Die Logistik von dem Ganzen.

 

„Mit zwei Bussen“ hieß es wirklich,

Sollten wir gefahren werden,

„Jetzt die Nummern, hört gut her,

Dass ein jeder weiß, in welchen!“

 

So klang`s auf der fahrt gen Frankfurt,

Wo die Sängerschaft sich einfand,

Um den Flieger zu besteigen,

Dieser hob sich Richtung Süden.

 

Tessaloniki, du bist mir,

Eine Stadt mit vielen Fragen,

Ist der Doppelbus für heut nur,

Oder auch an andern Tagen?

 

„Nein, für heut nur, ganz bestimmt!“

Hieß es: “steigt nur tüchtig ein,

Jetzt erst eine kleine Rundfahrt

Und dann in die Stadt hinein!“

 

„Heute Abend kommt ein Fax,

Da steht ganz bestimmt schon drin,

Dass ab morgen mit  z w e i  Bussen

Wir die Reise dann beginnen.“