OSTERN I


Österliche Splitter
Vergehen im Mund wie Mandeln,
Gehüllt in Kakaobutter,
Milde gegossen auf unser Haupt.

Träume ,
Niemals verstanden,
Und d o c h glaubt die Wahrheit
Gerne der Mensch:

Eine Zukunft für die Erde ?


Aufsteht der Geist,
Zerreißt jetzt das gleißende Netz,
Das luftig und leicht uns umgarnt
Wie Mandelsplitter -Kram !

 

OSTERN II



So feurig wie der gute Geist,
Der uns das Leben eingehaucht,
So stark und freudig singen wir,
Und sagen Dank, droht auch der Tag.

Am Boden unserer Lebensangst
Liegt schon das Zeichen Deiner Huld,
Das wird uns retten in der Zeit,
Weil wir zu Taten sind bereit.

Dass Du nach Deiner großen Tat
Noch eine weitre aufgespart,
Das glauben wir und wissen schon:
Die eigne Kraft ist unser Lohn.

 

OSTERN III


Was hier gefühlt wird?
Mächtig und tief vergraben ,
Lautes Lied und Epik,
Geschrieben romanhaft und
Krank doch vor Angst alle Welt.

Worte, magisch und aus dem
Wasser gezogen, vom tiefen
Grund, wie Meeresfrüchte
Aus schäumender See.

Aber: es kommen Tage,
Da lacht der Mensch und
Lächelnd sieht er die
Zukunft und - weit auch
Entfernt noch - das Ziel !

Haha und er lacht und
Erzählt es den Kindern
Frohen Muts und haha,
Er lacht und er weiß,
Bald ist Zeit !

Aber: es kommen Nächte,
Da jubelt das Heer und
Aufruft der Mensch zum
Kampf.

Und es schallt die Trompete,
Sie gehen auf rotem Teppich,
Es stehen:
In Reihen aufgepflanzt die
Messer als Bajonette gereckt
In den freundlichen Himmel.

"Blutgierig steigen die Würger mit stra-hammem Schritt,
Hell bläst das Horn und die Waden sind du-hurchgedrückt."

Was soll der Panzer im Flüchtlingslager ?
Er wirft seine Kraft auf sich zurück !

Der Schwache greift,
Steht mit dem Rücken zur Wand er,
Zur grausamsten Waffe:
Sich selbst zu opfern,
Als tragischer Held aller
Welt zu zeigen:
"Hier, das tat ich für E u c h !"

Wie, wenn endlich nach Alldem
Der Frieden kehrte zurück ?
Und gäben sich alle
- und nicht nur zum Schein -
Die Hände?
Und tränken zusammen den
Trank der Versöhnung dort
Auf dem heiligen Berg ?

Über den Hügeln verstrahlt
Schon der feurige Ball und
Friedfertig rauscht uns das liebe,
Das freundliche Meer herbei.

Wann endlich sitzen zusammen
Auf heiligem Berg die Männer und
Frauen,
Trinken den Trank des Friedens
Und feiern die neue Stadt ?
Tanzen vereint um die heilige Stätte ?

Wann endlich kehrt uns das Glück,
Das vor Zeiten geflohen, willig zurück?
Nicht mehr das leise Schluchzen
Der grausam verstümmelten Menschen.


Schweigend sehen wir zu,

Bis Scham uns treibt ins Gesicht das Blut

Und endlich ein Mensch zum anderen spricht:
" Seht, es ist genug ! "

Kinder, die selig spielen
Unter der Sonne friedlichem Schein,
Dahin, du unendlicher Gott,
Führe uns endlich heim !